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Webinar von Wegweiser & Deloitte: KI in der öffentlichen Verwaltung – Lösungen produktiv setzen und skalieren

Im gemeinsamen Webinar von Wegweiser und Deloitte wurden die Anwendungsmöglichkeiten von KI für die öffentliche Verwaltung besprochen. Oliver Lorenz von Wegweiser stellte die Ergebnisse der gemeinsamen Kurzstudie "Aktuelle und zukünftige Bedeutung von KI in der öffentlichen Verwaltung" vor. Im Anschluss zeigten Dr. David Dang und Felix Dinnessen von Deloitte, wie Künstliche Intelligenz bei der Prozessautomatisierung eingesetzt werden kann, um die Verwaltungen bei der Bewältigung hoher Antragsvolumen zu entlasten. Ein Kurzbericht.

Die rasanten technologischen Entwicklungen haben in den letzten Jahren einen immer größeren Einfluss auf unser Leben genommen so ist das Smartphone aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und Anwendungen wie ChatGPT, die in vergleichsweise kurzer Zeit entwickelt wurden, überraschen uns, weil sie sogar komplexe Fragestellungen bearbeiten können.

KI kann Verwaltungen entlasten

Mitarbeitende der öffentlichen Verwaltungen stehen heute vor Herausforderungen, die sowohl durch den Fachkräftemangel als auch durch ein immer größer werdendes Antragsvolumen bedingt sind. Wie Künstliche Intelligenz Behörden entlasten kann, zeigten Dr. David Dang und Felix Dinnessen am Anwendungsbeispiel eines KI-basierten Antragsassistenten. Voraussetzung für das Gelingen dieser und ähnlicher Anwendungen ist eine funktionierende Symbiose von Mensch und Maschine.

Datenaufbereitung ist Grundlage für den Einsatz von KI

Die Automatisierung einer umfangreichen Datenbasis ist zunächst Voraussetzung für den Einsatz von KI  Daten müssen aufbereitet und in die entsprechenden Formate gebracht werden, damit die KI-Anwendung analysieren kann, wie die Daten zu verstehen sind. Robotic Process Automation (RPA) und KI gehen Hand in Hand  bevor Schnittstellen zu einer KI geschaffen werden können, gehen etwa 80 % der Zeit in die Aufbereitung der Daten. Wenn der Schritt der Automatisierung vollzogen wurde, kann die "Hochautomatisierung" mittels KI beginnen: Basierend auf großen Datenmengen können Prognosen durchgeführt werden. Hierdurch entstehen neue Anwendungsfelder, die man vorher noch gar nicht im Blick hatte  wie z. B. das Zusammenfassen mehrerer Dokumente.

KI – keine Frage der Kosten

Im Vergleich zu klassischen Anwendungen kann KI-basierte Software viel schneller und damit kostengünstiger entwickelt werden; der Quellcode ist weniger umfangreich und die "Time to Solution" kürzer. Ein Punkt, den es aber zu bedenken gilt, ist die Frage nach der Infrastruktur: Soll die KI im eigenen Rechenzentrum oder auf der Cloud verwaltet werden? Das ist auch im Hinblick auf den Datenschutz ein wichtiger Aspekt.

Was bringt die Zukunft?

Die Weiterentwicklung der generativen KI hängt den Experten von Deloitte zufolge mitunter davon ab, wie wie schnell wir es schaffen, neue Daten zu generieren, mit denen Systeme wie ChatGPT gespeist werden können – in diesem Zusammenhang spricht man von "synthetischen Daten". Solche Daten, die keinen Bezug zu Originaldaten haben und von einem Algorithmus erstellt werden,  kommen in der Automobilbranche bereits zum Einsatz: Es werden mit synthetischen Daten Umgebungen simuliert, um Modelle zu testen.

Ist die Verwaltung im Vergleich zum Dienstleistungssektor langsam?

Auf diese Frage antworteten Dr. David Dang und Felix Dinnessen mit einem "Nein". Es gibt zwar Wirtschaftszweige wie die Finanzwirtschaft, in denen schneller Lösungen geschaffen werden als in den Verwaltungen, aber Effizienz und Produktivitätssteigerung sind im Allgemeinen auch im Dienstleistungssektor ein Thema. Beim Blick über die Landesgrenzen wird allerdings schnell klar, dass andere Länder bei der Umsetzung von KI-basierten Lösungen deutlich schneller sind. In Deutschland hat man das Potenzial von Künstlicher Intelligenz zumindest erkannt und es ist nun wichtig, an einer guten Vernetzung von Staat und Wirtschaft zu arbeiten.