Open Source

Abhängigkeiten abbauen

Machbarkeitsnachweise zur Stärkung der Digitalen Souveränität

In einer Marktstudie hat der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik die Abhängigkeiten von Software-Anbietern untersucht. Für Frontend-Anwendungen wird die Abhängigkeit als „kritisch“ eingestuft. Es wurden und werden Alternativ-Lösungen geprüft, um in der öffentlichen Verwaltung unabhängig von Software-Anbietern agieren zu können.

Mit den Machbarkeitsnachweisen wurden folgende „Schmerzpunkte“ identifiziert:

  • Eingeschränkte Informationssicherheit

  • Rechtliche Unsicherheit

  • Unkontrollierbare Kosten

  • Eingeschränkte Flexibilität

  • Fremdgesteuerte Innovation

Die Abhängigkeit erweist sich besonders in Krisenzeiten als Problem. Die Anpassungsfähigkeit auf neue Szenarien und die selbstständige Steuerung sind dringend notwendig, um die öffentlichen Aufgaben erbringen zu können. Um Schmerzpunkte abzubauen, wurden verschiedene Lösungsansätze auf Anbieter-Abhängigkeiten z.B. zu Microsoft geprüft u.a der Zugriff über mobile Endgeräte und Thin Clients sowie Offline-Nutzung, cloudbasierte Lösungen für Fachverfahren, und Web-Anwendungen. Des Weiteren werden die Länder befragt, ob Sie Open Source-System nutzen oder zumindest den möglichen Einsatz dieser prüfen.

Freie Software für den öffentlichen Sektor
Kampagnenvideo „Public Money, Public Code” CC BY SA 4.0 fsfe.org & motionensemble.de

Freie Software für den öffentlichen Sektor

Welche Potenziale bietet freie Software für die Verwaltung?

Um die eigene Datensouveränität zu gewährleisten und Lizenzmodelle zu umgehen, beschäftigen sich viele Verwaltungen bereits mit freier Software.

© Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik

Die Beeinflussung der Software-Entwicklungsprozesse von offener Software werden als großer Pluspunkt im Sinne der digitalen Souveränität hervorgehoben. Die Lösungen werden als innovativ und flexibel eingestuft. Es ergibt sich die Möglichkeit die Software kontinuierlich zu evaluieren und den Entwicklungsprozess zu lenken. Allerdings seien Microsoft-Anwendungen bereits breit unter den Mitarbeitenden akzeptiert und ein Wechsel zwischen den Systemen könnte den Arbeitsfluss behindern. Daher brauche es verbindliche Standards in der öffentlichen Verwaltung für Software-Entwicklung, Datei-Formate und Architekturprinzipien. Um den Einsatz freier Software zu etablieren schlägt der Bericht eine Bevorzugung von Open Source Lösungen im Vergabeprozess vor. Außerdem soll der Austausch zwischen den Verwaltungen gestärkt werden, um bestehende Lösungen zu verbreiten.