Deutscher Wetterdienst Zentrale
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Deutscher Wetterdienst setzt auf Know-how aus Karlsruhe

Die IT-Firma Disy entwickelt Web-Anwendungen für Deutschlands oberste Wetterbehörde

Für die Konzeption, Planung, Entwicklung und Pflege von Web-Anwendungen benötigt der Deutsche Wetterdienst auch externe Unterstützung. Jetzt hat sich die Bundesbehörde erneut für die Zusammenarbeit mit der Karlsruher Disy Informationssysteme GmbH entschieden.

Die Aufgaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sind breit gefächert: Er sammelt Wetter- und Klimadaten für die Allgemeinheit, gibt Unwetterwarnungen heraus und schätzt die Wirkungen des Klimawandels auf Deutschland ein. Darüber hinaus misst er Daten für bestimmte Bereiche und informiert etwa über Agrarwetter, Flugwetter und Seewetter, erstellt Klimakarten und erbringt Klimaservices. Für all diese Aufgaben braucht es hochspezialisierte Softwareprogramme. Die komplexe IT-Infrastruktur hat der DWD in großen Teilen selbst entwickelt, für einige Bereiche werden jedoch Lösungen aus der Hand von externen IT-Unternehmen benötigt.

Die Zentrale des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach am Main
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Die Disy Informationssysteme GmbH konnte bei der Ausschreibung für Web-Anwendungen für meteorologische und klimatologische Zwecke überzeugen und erbringt nun Dienstleistungen in Planung, Erstellung und Pflege und Dokumentation der entsprechenden Anwendungen. Mit diesen wird der Deutsche Wetterdienst seinen Kunden über webbasierte Vertriebswege ein umfangreiches Spektrum an Daten, Produkten und Leistungen anbieten – mit hohem Automatisierungsgrad.

Anspruchsvoll und qualitativ hochwertig

Gleichzeitig werden an diese Web-Anwendungen sehr hohe Ansprüche gestellt, und zwar sowohl an ihre Verfügbarkeit als auch an Qualität und Stabilität. Technologisch geht es hierbei um Know-how zur Entwicklung von mobilen Web-Anwendungen, die Einbindung von OGC-konformen Web- bzw. Kartendiensten, aber auch um Erfahrung mit serverseitigen Programmiertechniken für dynamische Web-Applikationen mit interaktiven Datenbankzugriffen.

„Durch unsere bisherige Tätigkeit für den DWD kennen wir die Anforderungen im IT-Umfeld für Vorhaben der Softwareentwicklung, in der unterschiedliche Technologien, Betriebssysteme und Programmiersprachen zum Einsatz kommen“, kommentiert Disy-Geschäftsführer Claus Hofmann die Auftragserteilung. „Wir freuen uns, dass wir den DWD mit unserem Angebot überzeugen konnten und ihn weiterhin mit unserem Know-how unterstützen dürfen.“

Im Webmodul "Wärmeinsel - Stadtklimastationen" kann der Deutsche Wetterdienst die Werte abfragen, die in den Stadtklima-Messstationen gemessen werden
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Web-Anwendungen nach Maß

Durch die eigene Produktentwicklung der Datenanalyse-Software Cadenza, durch Entwicklungen von Anwendungen für andere Bundes- und Landesbehörden, aber auch in der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst konnte Disy das erforderliche Know-how vielfach unter Beweis stellen. So hat Disy bereits das DWD-Webmodul „Wärmeinsel – Stadtklimastationen" entwickelt, einen Web- bzw. Kartendienst. Dieser stellt die Messergebnisse der Stadtklimamessstationen dar, bei dem die Kartenkomponente mithilfe von JavaScript und der OpenLayers-Bibliothek definiert und mit den Stationsdaten verknüpft wird. Die Messungen des Stadtklimas helfen dabei, die Effekte des Klimawandels besser zu verstehen und langfristig zu überwachen.

Redesign für Spezial-Module

Für Sozialversicherungsträger bietet der DWD über die Beratungsmodule „Glätte“ und „Thermische Belastung“ Zugang zu zurückliegenden Wetterdaten. Für diese Module war das Disy-Know-how gefragt, um die bestehenden Module einem Redesign zu unterziehen. Beide Module stehen nur Einrichtungen der gesetzlichen Sozialversicherung zur Verfügung und bieten nun über Webservices wie WFS einen schnellen und komfortablen Zugang zu Wetterdaten aus der Vergangenheit an.

Die Spannbreite der weiteren Dienstleistungen für den DWD ist breit gefächert und reicht von der Erstellung von Konzepten und Studien bis hin zur Umsetzung von Web-Entwicklungen unterschiedlicher thematischer Kontexte. Das beinhaltet nicht nur die Ermittlung aller Anforderungen, die Erarbeitung der erforderlichen Use Cases und Datengrundlagen in Form eines Datenverzeichnisses sowie der Architektur, sondern auch die Entwicklung eines Konzepts für die Benutzeroberfläche mit Benutzerführung und ersten Mock-ups.

Für Sozialversicherungsträger bietet der Deutsche Wetterdienst über die Module "Glätte" und "Thermische Belastung" Zugang zu zurückliegenden Wetterdaten
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